Sonntag, 26. August 2007

Besuch bei BUSO

Irgendwann im Frühjahr 2006 hat Jörg Buschbeck im Haustechnik-Forum eine Einladung an Guido Janzen und die Anlagenbetreiber von unserer Website zur Werksbesichtigung ausgesprochen. Im Juli 2007 wurde dies endlich in die Tat umgesetzt. Hier ein paar Eindrücke von diesem Besuch.

Zunächst von außen: Ankunft in Erdmannsdorf, einem kleinen Ortsteil von Augustusburg. Das Werksgebäude eher unscheinbar, ich habe es mir größer vorgestellt. HIER sollen die Anlagen produziert werden? Später stellte sich heraus, es gibt noch eine zweite Produktionsstätte im Ort.

Innen erwartete uns dann eine durchorganisierte Fertigung (obwohl wir sie leider nicht in Aktion sehen konnten, es war nämlich Samstag). Die Fertigungstiefe war beeindruckend: Außer "Kleinteilen", dem Regler, Wärmetauscher und dem Solarglas werden die Anlagen in von Grund auf in Erdmannsdorf produziert. Grob gesagt: Auf der einen Seite kommen Holz, Glas, Kupferrohre, Absorberblech, Stahl für die Speicher und was man sonst noch so braucht rein, auf der anderen kommen komplette Anlagen heraus. Sogar die Speicher werden mittlerweile von Grund auf selbst gefertigt. Alles Made in Germany (und nicht in Polen, wie im Haustechnik-Forum gelegentlich behauptet wird).

Die Fertigung ist vollständig auftragsbezogen, weder Kollektoren noch Speicher werden auf Halde produziert. Das heißt zum Beispiel, dass die Verrohrung eines jeden Kollektors genau auf die bestellte Anlage ausgerichtet ist. Mich hat die Produktionsplanung beeindruckt (obwohl ich zugeben muss, dass ich nichts von Produktion an sich verstehe...) Die Fertigungsreihenfolge einer Tagesproduktion entspricht der umgekehrten Entladereihenfolge an der Baustelle: Mit anderen Worten, die Teile/Anlagen, die zuerst beim Kunden von den werkseigenen LKWs abgeladen werden, werden zuletzt produziert. Dadurch steht nichts Produziertes im Weg herum, sondern wird in der Fertigstellungsreihenfolge verladen.

Durch diese streng auftragsbezogene Fertigung sind auch unzählige Anlagenkombinationen möglich. Die theoretische Zahl der Kombinationsmöglichkeiten habe ich vergessen, sie liegt irgendwo im Millionenbereich. Egal, welche Zusatzheizung(en), Puffer, Kollektorform und -fläche etc. genutzt wird, die Anlage wird im Werk komplett geplant, gebaut und vorkonfiguriert geliefert, einschließlich der Software für den UVR1611.

Alles in Allem war es ein sehr informativer Besuch, die weite Anfahrt hat sich gelohnt. In einem der nächsten Beitrage schreibe ich über einige Neuerungen bei den aktuellen Anlagen.

Wetter als Werbung für große Solaranlagen

Beim derzeitigen Wetter weiß ich endlich, warum eine große Solaranlage auch im Sommer sinnvoll ist. Ohne die 2m³ Puffer wäre meiner Anlage schon manches mal in diesem sogenannten Sommer die warmwassermäßige Puste ausgegangen und mein Duchlauferhitzer oder gar der Holzkessel hätten einspringen müssen.

So jedoch funktioniert alles einwandfrei und es ist immer genug heißes Wasser da - auch nach einer Woche mit lausigen oder fehlenden Erträgen. Mit der halben Fläche oder dem halben Puffervolumen wäre das nicht gegangen.

Um mal die Schriftarten auszuprobieren, hier noch ein Zitat von Robert A. Heinlein:

"Klima ist das was wir erwarten - Wetter ist was wir bekommen."

Donnerstag, 23. August 2007

Was würde ich an meiner nächsten Anlage ändern?

An meiner Anlage gibt es zwei Punkte, die ich ändern würde:

1) Einen größeren Puffer wählen.
Der Grund: Auch im Winter reicht an einem sonnigen Tag der passive solare Ertrag unseres Hauses aus, um die Einzelraumregelungen zum abschalten zu bewegen. Die Solaranlage hat also nur den Puffer, um Wärme zu speichern, und den teilt sie sich auch noch mit dem Heizkessel.
Dadurch ergeben sich recht hohe Temperaturen im System, was zu Wirkungsgradverlusten führt. Statt ca. 35°C für die Heizung einzuspeisen sind es auch schnell mal 50 oder 60.

2) Einen besser gedämmten Puffer mit thermischen Sifons verwenden.
Gerade jetzt im Sommer, wenn der Puffer um die 90° warm ist, bemerkt man sehr gut, wie sehr
sich die Wärme im ganzen System verbreitet. Z.B. ist es nicht ungewöhnlich, dass die Temperatur um Mitternacht am Sensor des Solar-Sekundärkreises bei etwa 55°C liegt. Der befindet sich aber mindestens 2-3Meter vom Puffer entfernt. Da kann man sich gut vorstellen, wie die Wärme langsam aber sicher über die Anschlüsse aus dem Puffer kriecht und sich in den Keller veflüchtigt.
Apropos Keller: 30°C sind im Sommer kein Problem, wenn der Tank schön heiß ist.

Und noch eine Veränderung habe ich vornehmen lassen:
Die Trinkwasserversorgung hat einen Strömungsschalter erhalten, um einen eindeutigen Trigger für die WW-Bereitung und die Zirkulation zu bekommen.
Details dazu in einem spätern Beitrag.

Zwangstopladung

Nach Studium des Artikels von Herrn Buschbeck (hier) habe ich vorgestern die Deaktivierung der Zwangstopladung von Frank wieder rückgängig gemacht.

Nun heisst es im Artikel

...den Anlagen ab Juli 2006 eine völlig neue Speichertechnik und auch eine andere Anbindung der Topladung unten.
und mir stellt sich die Frage, wie erkenne ich, ob ich eine neue oder eine alte Anlage habe? (Geliefert wurde Mitte September 2006, die Ausdrucke der SPS zeigen als Datum den Juni 2006.)

Seither wird bei jedem Ladevorgang auch die Topladung aktiviert und das Temperaturniveau im gesamten Puffer ist in etwa gleich. Vorher war ein starkes Gefälle von oben nach unten sichtbar.

Irgendwie tue ich mir schwer, das zu interpretieren:
  • Vorher: Viel Energie für Warmwasser
  • Jetzt: Weniger für Warmwasser, dafür mehr für Heizung (die ich momentan nicht benötige)
Also werde' ich das mal ein paar Tage beobachten und schauen, was weiterhin passiert.

Momentan ist das 'eh nur theoretisch, da ich mehr Wärme als notwendig habe, aber in der Übergangszeit könnte das ja noch interessant werden...